Märchenerzähler über OBD2/EOBD
Obwohl wir nun seit Jahren (2001) fundierte Informationen über das Thema verbreiten, werden die Märchenerzähler in den einschlägigen Diskussionsforen nicht weniger. Daher nochmals zusammengefaßt, um was es hier eigentlich geht:
- OBD heißt On-Board-Diagnose, d.h., das Fahrzeug (oder besser seine Steuergeräte) diagnostizieren (überprüfen) sich pausenlos selbst (Diagnose ist An-Bord !).
- Die Prüfergebnisse werden mit Störlampen (MIL, Check-Engine etc.) vom Fahrzeug gemeldet (Sammelmeldung). Genauere Informationen über die Störung liefert nur ein angeschlosener Diagnosetester (Scantool, Scanner, Interface mit PC-Software o.ä.).
- OBD2/EOBD ist für alle Hersteller/Marken genormt und damit einheitlich und verbindlich. Die gesetzliche Einführung dieser Normen ist in verschiedenen Ländern unterschiedlich. Siehe Übersicht für Europa.
- Es gibt z.Zt. weit über 12.000 Störmeldungen (Fehlercodes), die aber nicht alle in einem bestimmten Fahrzeug vorhanden sein müssen, da nicht jedes Fahrzeug über alle denkbaren Systeme verfügt. Ein guter Diagnosetester zeigt die Fehlercodes im Klartext an.
- Darüber hinaus kann ein Diagnosetester je nach Fahrzeug über 1000 weitere aktuelle Meßwerte von Sensoren u.ä. in Echtzeit anzeigen. Die Daten können von einem PC-gestützten Diagnosetester aufbereitet, verknüpft und gespeichert werden.
- Es gibt z.Zt. für OBD2/EOBD 9 (neun) verschiedene Übertragungsprotolle bzw. Protokollvarianten, die nicht nur die Übertragung zu einem externen Diagnosetester steuern, sondern auch die Datenübertragung zwischen den verschiedenen Steuergeräten innerhalb des Fahrzeugs steuern können. Ein guter Diagnosetester beherrscht alle 9 Protokolle, billigere Tester entsprechend weniger.
- OBD2/EOBD ist kein Tacho-Manipulationssystem und auch kein Tuningsystem. Die Auswertung der Echtzeit-Daten gestattet hingegen, Rückschlüsse auf den Leistungsstand des Fahrzeugs zu ziehen.
Weiterführende Informationen unter Techn. Infos machen zwar nicht zum Experten, helfen aber ungemein.